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[zurück] ALLTAGSSZENEN
Dass Horst Muscheids Leben nicht geradlinig verlaufen ist, schlägt sich in seinem besonderen Blick nieder, mit dem er die Motive vor sein Kameraobjektiv holt.
Der 1937 im Ruhrgebiet geborene Künstler hat in jungen Jahren als Bergmann gearbeitet, bevor er seine wahren Talente nutzen konnte.
Nach dem Besuch des Werkkunstunterrichts an der Folkwangschule in Essen war er zunächst als Illustrator tätig. Dann folgten zwanzig Jahre, in denen er als Fernsehgrafiker seine Kreativität ausleben konnte. Und schließlich fand er zur Zeitungskarikatur. Seit fast dreißig Jahren zeichnet er die "Karikatur zur Woche" zu kommunalpolitischen Themen in der Landkreisausgabe des Münchner Merkur.
Allen Tätigkeiten gemein ist die Kunst des plakativen Sichtbarmachens von Situationen und Eigenschaften. Horst Muscheids Gabe ist, offen zu legen, was ansonsten untergeht in der Reizüberflutung des Alltags.
Mit „Alltagsszenen“, dem treffenden Titel seiner Ausstellung, sensibilisiert er den Besucher für die kleinen leisen Momente im täglichen Umfeld. So zeigt er beispielsweise vom Oktoberfest das Leben abseits der Feststraßen und Bierzelte. Auf einer Fotografie ist ein gut gelaunter, schwergewichtiger Bayer in Tracht zu sehen, stehend vor einem Absperrgitter, das alles andere als einladend wirkt, zum größten Volksfest der Welt.
Die Digitalaufnahmen von Horst Muscheid sind nicht gestellt und nicht nachbearbeitet. Gerade das macht den Reiz ihrer Wirkung aus. Er hat damit den jeweiligen Augenblick festgehalten, so wie er war. Dies ermöglicht dem Betrachter der „Alltagsszenen“ sich unmittelbar hineinzubegeben in die abgebildete Szenerie und die eigene Wahrnehmung für das menschliche Miteinander zu entfalten.
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